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Licht

  • hervorragende optische Eigenschaften
  • kompakt und leicht
  • robuste Fassung
  • Fokussierring breit und läuft geschmeidig
  • vertiefte Frontlinse macht Geli überflüssig


Schatten

  • AF nicht besonders schnell
  • manuelles Eingreifen in den AF nicht möglich
  • keine Stativschelle

Sigma 105mm 1:2,8 D Macro

07 2007

Will man ein universelles Makro, das auch leicht in die Fototasche passt, ist ein 2,8/105mm eine ideale Lösung. In diesem Brennweitenbereich (90-105mm) haben neben Nikon auch alle bekannten Fremdhersteller ein Objektiv im Sortiment, noch dazu um einiges günstiger. Schließlich hab ich mich dann für ein gebrauchtes Sigma 2,8/105 D entschieden, und es sogleich unter die Lupe genommen.


Im Einsatz:

Das Objektiv ist gut verarbeitet, und der innere Tubus ist aus Metall. Es ist um einiges kompakter als das Nikkor AF-S 2,8/105mm. Die Fassung wirkt einigermaßen robust und die Mechanik funktioniert einwandfrei. Die Frontlinse sitzt so tief im Tubus, sodass man die mitgelieferte Gegenlichtblende aus Metall kaum benötigen wird. Noch dazu hat diese mit dem Filtergewindeanschluss eine etwas antiquierte Bauweise.
Für den Transport kann sie nicht umgedreht werden. Darum nehm ich sie erst gar nicht mit - ich hab noch nie Streulichtprobleme ohne gehabt. Was ich aber entdeckt habe: Auf der Gegenlichtblende paßt vorne ein 77mm Objektivdeckel, das ist ein guter Schutz für die Frontlinse, wenn sie am Objektiv montiert ist. Sehr angenehm ist der breite Fokussierring, der geschmeidiges und präzises Scharfstellen ermöglicht.
Möchte man, dass sich dieser beim AF-Betrieb nicht mitdreht, kann man ihn durch Zurückziehen entkoppeln, was sich auch positiv auf die AF-Geschwindigkeit auswirkt. Diese Funktion ist einerseits hilfreich, nur möchte man wieder manuell fokussieren, muss man den Ring wieder nachvorschieben und beim Kameragehäuse auf MF umschalten. Das ist etwas lästig. Besser wäre eine kombinierte Mechanik, die beides in einem Schritt erledigt, wie das bei anderen Objektiven realisiert wurde. Da auf einen HSM-Motor verzichtet wurde, ist manuelles Eingreifen in den AF nicht möglich, und schnell ist er dadurch auch nicht gerade. Dafür gibt es aber einen Fokussierbereichsbegrenzer, der die AF-Geschwindigkeit etwas erhöht. Noch dazu spielt ein schneller AF bei Makromotiven eher eine untergeordnete Rolle. Ich fokussiere da zumindest meist manuell.
Was mir ein wenig abgeht, da ich vom Sigma 3,5/180mm Makro verwöhnt bin, ist die Stativschelle. Allerdings haben das auch die meisten anderen 105mm Makros nicht. Dafür bietet die Firma Burzinsky für diejenigen, die nicht darauf verzichten möchten, eine Stativschelle zum Nachrüsten an, auch für das Sigma. Ich finde sie einfach äußerst praktisch, da einem die Bildkomposition dadurch wesentlich erleichtert wird.


Optische Eigenschaften:

Schon bei Blende 2,8 sind Schärfe und Brillanz bis in die Ecken auf höchstem Niveau, Abblenden bringt nur mehr geringfügige Verbesserung, wie eine minimale Erhöhung der Randschärfe. Ab Blende 16 wird es bedingt durch Beugungsfehler weicher. Offenblendig ist eine leichte Vignettierung sichtbar, die eine Stufe abgeblendet verschwindet. Die unscharfen Bereiche werden sehr ruhig dar gestellt.


Fazit:

Ideales Makro für alle Fälle, es ist kompakt, leicht und universell einsetzbar. Die Abbildungsleistung ist schon bei Offenblende mehr als zufriedenstellend. Einzig für scheue Kleintiere wäre mehr Brennweite empfehlenswert. Schnellen Ultraschallmotor gibt es keinen, das stört bei so einem Makroobjektiv aber nur bedingt. Bei bestimmten Bedingungen, zB. mit abgestützten Armen in Bodennähe, kann mit dieser Brennweite auch durchaus ohne Stativ gearbeitet werden, wodurch man sehr flexibel ist. Mit 105mm lässt es sich auch gut als Portraitoptik einsetzen.