
Licht
- hohe Abbildungsleistung
- sehr kompakt und leicht
- Ultraschallmotor
- preiswert
Schatten
- Verzeichnung
- streulichtanfällig
AF-S Nikkor DX 18-70mm 3,5-4,5
06 2006
Das AF-S DX 18-70 ist das Pendant zum AF 28-105 bei analogen Kameras, welches ich zu "Film"-Zeiten immer sehr geschätzt habe, durch den kleineren Bildkreis ist es jedoch kompakter geworden.
Erste Eindrücke:
Es hat zwar eine Fassung aus Polykarbonat, wirkt aber trotzdem nicht billig. Für den rauen Profialltag ist es ja sowieso nicht gebaut. Erstaunlich ist die im Vergleich zum AF 28-105 leichte und kleine Bauform. Der Zoomring ist leichtgängig und mit dem Entfernungsring lässt sich durch den leichten Widerstand gut die Schärfe manuell einstellen, bedingt durch die kompakten Abmessungen ist er allerdings etwas schmal geraten. Blendenring gibt es keinen, das ist jedoch nicht tragisch, denn durch den kleineren Bildkreis kann die Linse mit älteren Gehäusen ohnehin nicht verwendet werden. An einer analogen Kamera treten nämlich im Weitwinkel starke Randabschattungen auf. Die mitgelieferte Sonnenblende rastet fest ein, nur hat sie etwas Spiel und dadurch kann es schon mal zu klapprigen Geräuschen kommen, das zwar keinen funktionellen Mangel darstellt, mich aber trotzdem irgendwie stört. Der "fast zu leise" laufende Ultraschallmotor stellt sehr schnell und verlässlich scharf. "Fast zu leise" deswegen, weil ich schon einige Male irrtümlich ohne AF fotografiert habe und unscharfe Bilder die Folge waren. Ist versehentlich auf MF gestellt, bleibt Unschärfe im Sucher beim Weiwinkel oft unbemerkt. Der Nahbereich liegt bei brauchbaren 38cm - kommt aber nicht an die 22cm meines geliebten 28-105 heran. Da hatte man immer ein Makro für den Notfall mit dabei.
Optische Eigenschaften:
Bei Offenblende sind Randunschärfe und Vignettierung deutlich zu erkennen. Im Weitwinkel sollte man zwei Stufen abblenden, im Telebereich zumindest eine Stufe. Dann erhält man allerdings scharfe und kontrastreiche Bilder ohne Randabschattung. Abgeblendet konnte ich sogar bessere Werte erzielen als mit meinem AF-S 17-55. Ab Blende 16 treten Beugungsfehler auf und die optische Leistung lässt wieder nach. Die Verzeichnung ist doch einigermaßen ausgeprägt, bei 18mm stark tonnenförmig, und bei 70mm leicht kissenförmig. Bei Gegenlicht ist das 18-70 reflexanfällig. Beide Mängel sind etwas stärker ausgeprägt als beim 17-55. Farbfehler sind nur unauffällig vorhanden und nicht wirklich störend. Fremdkonverter wie Kenko und Soligor (es dürfen keine Linsen aus dem Konverter ragen) können prinzipiell zur Erweiterung des Telebereiches verwendet werden. Ein Test mit dem Soligor 1,4x Pro hat allerdings ergeben, dass dies nicht sehr sinnvoll ist, da das Objektiv dafür ganz einfach zu wenig auflöst. Schon bei einer Sechs-Megapixelkamera haben Auschnittsvergrößerungen zumindest dieselbe Qualität.
Fazit:
Auch wenn es in erster Linie als Kit-Objektiv zur D70 verkauft worden ist, sind die optischen Werte sehr zufriedenstellend. Mit etwas Abblenden erhält man bis an den Rand scharfe und kontrastreiche Bilder. Bei Landschaftsaufnahmen verwendet man ohnehin nicht die offene Blende. Einzig die Verzeichnung kann sich negativ bemerkbar machen. Man hört immer wieder von Serienschwankungen bei günstigen Objektiven, daher lohnt es sich es vor dem Kauf zu testen, sofern das möglich ist. Mir gefallen vor allem der Ultraschallmotor und die im Vergleich zum AF-S 17-55 sehr kompakten Ausmaße. Ideal für unterwegs.