24-70-1.jpg

Licht

  • schon bei f2,8 sehr gute Auflösung
  • robuste Fassung
  • ergonomische Bauweise
  • schneller AF
  • ein Eingreifen in AF möglich
  • schönes Bokeh



Schatten

  • relativ schwer
  • mit Geli etwas klobig

AF-S Nikkor 24-70mm 1:2,8G ED

03 2009

Seit ich mit der D700 erstmalig in Besitz einer FX-Kamera war (bis dahin hatte ich ausschließlich Digitalkameras mit dem kleineren DX Format), musste ein neues Standardzoom her. Der Brennweitenbereich war wieder so, wie man es von der analogen Ära kennt. Das Nikon 2,8/24-70 erschien gleichzeitig mit der D3, es ist speziell für DSLRs optimiert als Update des 2,8/28-70.


Erste Eindrücke:

Das Objektiv wirkt es im Vergleich zum Vorgänger, dem 2,8/28-70mm, direkt zierlich. Durch die relativ schlanke, aber etwas längere Bauart liegt es sehr gut in der Hand, ist aber mit 900g wahrlich kein Leichtgewicht. Mit aufgesetzter Streulichtblende wirkt das Objektiv schon etwas klobiger, welches dafür aber auch gut gegen mechanische Einflüsse geschützt ist. Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Die Bauweise ist solide. Einige Außenteile der Fassung bestehen jedoch aus Kunststoff und beim Zoomen fährt der Innentubus aus der Fassung heraus. Das hat aber auch den Vorteil, dass die Streulichtblende, die am starren Teil der Fassung befestigt ist, brennweitenangepasst immer optimal vor Lichteinfall schützt. Der Zoomring ist sehr breit und somit gut erreichbar, der schmälere Fokussierring lässt sich ebenfalls einwandfrei bedienen. In den AF lässt sich wie gewohnt eingreifen, er ist flüsterleise und äußerst schnell.


Optische Eigenschaften:

Ist dieser Disziplin ist das Objektiv richtig langweilig. Und zwar deshalb, weil es schwierig ist, irgendwelche Schwächen zu finden. Schon bei Offenblende ist die Bildschärfe außergewöhnlich hoch. Am ehesten bemerkt man die Randunschärfe noch im Weitwinkelbereich. Abblenden bringt in der Mitte kaum eine Verbesserung, nur etwas am Rand. Auffälligkeiten bei Gegenlicht konnte ich keine entdecken. Eine Vignettierung ist sichtbar aber nicht dramatisch und zwei Stufen abgeblendet praktisch nicht mehr vorhanden. Auch die Verzeichnung ist im Rahmen, am stärksten bei 24mm und zwar tonnenförmig, aber durch den gleichmäßigen Verlauf im Postprocessing gut behebbar. Im Telebereich ist das 24-70 praktisch verzeichnungsfrei.


Im Einsatz:

Das 24-70 ist ein äußerst funktionelles Werkzeug für Reportagen. Es hat mich wirklich überrascht, wie gut man Portraits mit dieser Linse machen kann, das vermutet man nicht bei einem Standardzoom. Aber Dank Lichtstärke und gefälligem Bokeh, lässt sich mit 70mm bei Offenblende wunderschön freistellen. In Verbindung mit dem FX-Format erhalten die Aufnahmen wunderbare Plastizität. Ebenso gut lässt sich das Objektiv für Naturaufnahmen einsetzen, es kann auch gut gegen die Sonne eingesetzt werden.


Hier einige Beispielaufnahmen:


Fazit:

Ich kann nur Positives vom Nikon 2,8/24-70mm berichten. Gemeinsam mit einem WW-Zoom und einem 70-200mm deckt es den wichtigsten Brennweitenbereich für Reportagen und Naturaufnahmen ab. Es ist stabil gebaut, und die Bildqualität ist schon bei Offenblende ausgezeichnet. Der einzige Kritikpunkt ist das hohe Gewicht. Für manche Einsätze würde ich mir ein leichteres Standardzoom wünschen, wie zB. ein 4/24-105 aber das ist eine andere Geschichte...