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Licht

  • sehr gute Abbildungsleistung
  • extrem robust
  • schneller AF-S Motor
  • ein Eingreifen in AF möglich
  • wenig Verzeichnung


Schatten

  • Randunschärfen auch abgeblendet

AF-S Nikkor 17-35mm 1:2,8D ED

09 2009

Mein erstes lichtstarkes Weitwinkelzoom. An den DX Kameras hat das Sigma 12-24mm sehr gute Dienste erwiesen, die Abbildungsleistung war ganz passabel. Seit der D700 hat sich das aber geändert. Da zeichnet das Sigma 12-24 an den Rändern einfach zu weich. Daher musste da eine Alternative her. Das teure und optisch hervorragende Nikon 2,8/ 14-24 kam für mich nicht in Frage. Es ist extrem klobig und hat eine hervorstehende Frontlinse, die dadurch sehr empfindlich gegen mechanische Einflüsse (zerkratzen, etc.) ist, weiters können durch diese Bauart keine Filter angebracht werden, außer mit teurem und sperrigem Zubehör von Fremdherstellern. Die Fassung besteht aus Gewichtsgründen auch aus Kunststoff, darum ist es weit nicht so robust wie andere Profi-Zooms. Aus diesem Grund wählte ich das 2,8/17-35mm.


Erster Eindruck:

Es ist kompakt, mit seinen 745g jedoch ein ganz kleines Schwergewicht, aber dafür wirkt es so stabil wie ein Panzer, ein richtig solides Objektiv für den rauen Reportagealltag. Die Einstellringe laufen geschmeidig, durch die kurze Bauart lässt sich gut damit arbeiten. Mithilfe des 77mm Filtergewindes ist der Einsatz von Filtern kein Problem. Der Autofokus ist blitzschnell und treffsicher. Durch den Ultraschallmotor kann auch jederzeit in den AF eingegriffen werden. Mit 28cm Naheinstellgrenze hat es einen guten Nahbereich.


Optische Eigenschaften:

In der Bildmitte ist es schon bei Offenblende sehr scharf, an den Rändern allerdings recht weich, vor allem bei 17mm. Die Randschärfe legt aber beim Abblenden deutlich zu, erreicht ab dennoch keine Spitzenwerte, der Peak ist etwa bei f8 erreicht, dann lässt die Schärfe wieder nach. Generell ist zu sagen, dass an der D800 die Bildmitte bei 100% Ansicht doch sichtbar schärfer ist als der extreme Rand. Die Verzeichnung ist allgemein sehr niedrig, am stärksten bei 17mm. Daher ist das Objektiv ideal für Architekturaufnahmen. Punkto Farbfehler und Gegenlicht konnte ich keine Schwächen feststellen. Im Einsatz: Für Reportagezwecke sind die weichen Ränder bei Offenblende gerade noch akzeptabel und bei Landschaftsaufnahmen blende ich sowieso ab. Als ideale Blenden haben sich 8-11 herausgestellt, da lassen sich die meisten Details entlocken. Ich arbeite sehr gerne mit Grau- und Polfiltern, um zB. Bachverläufe besser in Szene zu setzen, das funktioniert mit dem 17-35 wunderbar. Die geringste Naheinstellentfernung beträgt lediglich 28cm, da klebt das Motiv schon fast an der Linse.


Fazit:

Das 2,8/17-35 ist eine der robustesten Konstruktionen, die ich von Nikon kenne. Daher ein ideales Objektiv für Reportageeinsätze. Es verzeichnet sehr wenig. Für scharfe Aufnahmen bis zum Rand mag es abgeblendet werden. Optisch kann es nicht mit dem neueren Nikon 2,8/14-24mm mithalten, aber dafür kann es mehr wegstecken und ermöglicht den Einsatz von Filtern. An der D800 kommt es am Bildrand punkto Auflösung schon an seine Grenzen, an weniger hochauflösenden Kameras wie der D700 und D750 ist das aber weit weniger ausgeprägt.